Der URTEXT des

DäMONENKILLER
aus dem DK Nr. 160 der 2.Auflage


Kurt Luif:
Der gute Ernst (Pauli) Vlcek bereitet gerade einen Artikel für eine Perry Rhodan-Publikation vor. Daher blätterte er in alten, längst vergessenen Aufzeichnungen und wurde auch in Richtung Dämonenkiller fündig.
Am 15.1.1986 schrieb er mir:
"Lieber Kurtl, anbei die Fotokopie des handschriftlichen Urtextes, den ich abfaßte, nachdem Herr Bernhardt mich seinerzeit anrief und mich auffordert, für die VAMPIR-Reihe einen Roman zu schreiben, der gleichzeitig die Möglichkeit für weitere Fortsetzungen bieten sollte.
Daraus ist schließlich die DK-Serie geworden.
Manche Einzelheiten aus diesem Text sind überaus amüsant, so etwa, daß Dorian Hunter in dieser spontanen Minuten-Fassung den Namen Fred Dandor trug ... oder daß die Schloßherrin letztlich einer klassischen Hexenverbrennung zum Opfer fallen sollte ... und daß Dorians 'Brüder' als Hexensöhne bezeichnet werden.
Selbst verblüfft hat mich andererseits aber die Tatsache, daß ich mich bei der Ausführung des Romans so stark an den Urtext gehalten habe und daß im großen und ganzen letztlich alles genau so abgelaufen ist - bezeichnenderweise auch die Fortsetzung dieses Bandes, in der es ja vordergründig um die Rache von Dorians 'Brüdern' ging und zwar von beiden Seiten, nämlich Dorian vs. Dämonensprosse & umgekehrt.
Vielleicht kannst Du den Urtext ja für die LKS verwenden."
Natürlich kann ich das verwenden. Ja, ich finde es sogar als Verpflichtung, es zu tun. Ich fürchte, daß im Druck diese Fassung nur sehr schlecht zu lesen sein wird. Daher bringe ich den Text sicherheitshalber nochmals:

HEXENSABBAT

Neun Männer aus allen Teilen der Welt treffen sich in einem Nest. Sie haben vorher noch nie voneinander gehört. Aber alle sind sie einem Drang nach hier gefolgt. Fred Dandor ist mit seiner Frau hergekommen. Unheimlicher Ort ... Die anderen acht Männer ebenfalls unheimlich ... Sie kommen zu einem Schloß, das von einer Frau - unheimlich - bewohnt wird. Sie übernachten dort auf Einladung, weil sie in der Herberge keine Unterkunft mehr bekamen. Am nächsten Tag eröffnet ihnen die Frau, daß sie alle ihre Söhne sind, die sie selbst geboren aber anderen Frauen unterschoben hat.

Fred Dandor allerdings ist anders als die anderen. Es stellt sich heraus, daß er kein Hexensohn ist.
Frau eröffnet, daß FÜRST DER FINSTERNIS kommt. Nun, da die Söhne sich Basis geschaffen haben, sollen sie ihren Platz im Reich der Finsternis einnehmen. Fred wird entlarvt, als mißraten erkannt, daß er nicht Hexensohn ... Flucht mit seiner Frau. Wie FÜRST kommt, das Schloß in Brand gesetzt ... Hexensöhne entkommen ... Hexe verbrennt in Schloß ... Chaos.
Klassische Hexenverbrennung ...
Möglichkeit für Fortsetzung:
Fred gründet Org. für Hexenverfolgung -
- Hexensöhne tauchen zur Rache auf -

Vielen Dank, lieber Ernstl. Ich hoffe, daß Du noch auf einige solcher 'verschollener' Texte stoßen wirst.
Nun sah ich mir die alten Exposés an.
Die Nummer 1 habe ich nie erhalten, denn Ernst schickte mir eine Kopie des Romans. Aber der Arbeitstitel (so geht es aus Expo Nr.2 hervor) hatte HEXENBURG gelautet. Arbeitstitel für die Nr.2: DER LEBENDE TOTE oder DER TODESKUSS - 2. Roman der Vampir-Serie DER GROSSINQUISITOR.
Ja, das ist richtig. Ursprünglich hatte Ernst diesen Serientitel vorgeschlagen. Erst ab Expo Nr.4 findt sich der Zusatz (DER DÄMONEN-KILLER), der schließlich von Herrn Bernhardt und Frau Illfeld akzeptiert wurde. Das lehnte sich an eine Krimi-Serie an, die, so glaube ich, der MAFIA-KILLER hieß.
Ich hatte damals ein Mädchen mit dem hübschen Namen Eva Zamis kennengelernt. Zamis, das war meiner Meinung nach ein toller Name für eine Hexe. Ernst akzeptierte meinen Vorschlag und gab ihr den Vornamen Coco, der mir überhaupt nicht gefiel.
Im Expo Nr.2 finde ich folgende Szene:
"Die folgende Liebesnacht mit Coco dezent und ganz im Zeichen magischer Atmospäre schildern. Coco verführt ihn nicht nur, sondern sie verhext ihn ... einlullender Singsang, ritueller Tanz von Coco - alles mystisch und gespenstisch. Dorian kann sich nicht dagegen wehren."
Eine Manuskriptseite ging an Ernst, der mich daraufhin anrief: "Das habe ich mir schon etwas anders vorgestellt", beschwerte er sich empört. "Du schilderst Coco Zamis wie eine billige Hure!"