Rückblick auf 15 Jahre

DÄMONENKILLER
von

Uwe Schnabel

erschienen in FANTASIA 38/39 im Juli 88 beim

EDFC e.V.
Erster Deutscher Fantasy Verein

In dieser FANTASIA-Ausgabe begann der EDFC e.V. mit dem Abdruck der nicht mehr erschienen DK-Romane Nrn. 144 - 149 des Baphomet-Zyklus der 1. DK-Auflage. Als kleine Einführung für die Nicht-Grusel-Fans bringt dieser Artikel einen kleinen Rückblick über 15 Jahre Dämonenkiller.

DK Nr.01Als der erste DÄMONENKILLER-Roman als Nr.23 unter dem Titel IM ZEICHEN DES BÖSEN innerhalb der VAMPIR-HORROR-Romanreihe erschien (am 17. Juli 1973), hatte der Boom auf dem Gruselmarkt sozusagen seinen ersten Höhepunkt erreicht. Damals gab es nämlich vier großer Verlage (Pabel-, Bastei-, Zauberkreis- und Kelter-Verlag), die sich mit der Gruselliteratur beschäftigten. Die DK-Romane konnten sich schnell eine größere Leserschaft sichern, denn sie waren auf ihre Art einmalig. Als der Verlag auf der LKS von VAMPIR-HORROR Nr.67 (DK Nr.12) eine Umfrage startete, wie die DÄMONENKILLER-Abenteuer bei den Lesern ankämen, war das Leserecho sehr groß und es wurde von vielen eine eigenständige Serie gefordert. Natürlich wollte sich der Verlag nicht lumpen lassen und startete am 22.10.1974 mit Nr.18 DAS FEST AUF DEM TEUFELSHÜGEL die eigene DK-Serie.
Bis zu dieser Nummer hatten ERNST VLCEK alias PAUL WOLF und KURT LUIF alias NEAL DAVENPORT die Serie unter sich aufgeteilt. Da jetzt alle 14 Tage ein Roman erscheinen sollte, wurden als Ergänzung EARL WARREN und CHARLES FLEMING ins Team geholt. Als ab Nr.27 (25.02.1975) die Erscheinungsweise auf wöchentlich umgestellt wurde, kamen nach und nach noch mehrere Autoren (GAY D. GARSON, HIVAR KELASKER, ROY PALMER, DEREK CHESS und HUGH WALKER) ins Team. Bis auf EARL WARREN, der die dritte Stütze der Serie wurde und ROY PALMER, waren die anderen Autoren nur kurze Zeit in der DK-Serie beschäftigt. CHARLES FLEMING und HUGH WALKER brachten es gerade auf einen Roman. Ein Autor (DAMION DANGER) hatte sogar das Pech, daß sein Roman zwar angekündigt wurde (als DK-Nr.144), aber nie erschien, denn mit DK-Band 143 (am 17 Mai 1977) mußte die Serie vom Markt genommen werden.

Der Grund: Es waren mehrere DK-Romane bei BUNDESPRÜFSTELLE FÜR JUGENDGEFÄHRDENDE SCHRIFTEN angezeigt und vier von ihnen (DK Nr. 7, 104, 115 und 121) waren als jugendgefährdend eingestuft worden. Da das Gesetz vorschreibt, daß eine Heftserie oder eine andere Publikation für ein Jahr vom Markt genommen werden muß, wenn drei oder mehr Ausgaben von ihr indiziert werden, hatte dieser Bannstrahl auch den DÄMONENKILLER getroffen. Für die Fans und Verlag war das ein NAckenschlag, zumal man für das Frühjahr 1977 eine Neuauflage des DK geplant hatte. Im Verlag und im Exposeteam (VLCEK und LUIF) machte man sich Gedanken, was man nun machen könnte und sollte. Es standen zwei Alternativen zur Debatte: Die DK-Serie mit anderem Serientitel und geänderten Heldennamen fortsetzen oder eine ganz neue Serie konzipieren. Man entschloß sich fü eine neue Serie und ERNST VLCEK entwar die HEXENHAMMER-Serie, die wie der DK - innerhalb der VAMPIR-HORROR-Reihe gestartet wurde. Die 20 Abenteuer mit DEREK HAMMER und seiner Freundin VESTA erschienen alle 14 Tage (zwischen den Nummern 265 - 303) als VAMPIR-HORROR-Heftromane von März bis Dezember 1978. Diese Serie war aber leider ein Flop, denn wurden nicht nur Element von der DK-Serie übernommen, sondern auch von anderen Serien und dieser Mischmasch kam beim Leser überhaupt nicht an.

Nch diesem Reinfall entsann man sich, daß ja auch noch eine DÄMONENKILLER-Taschenbuchreihe gab. Von den bis dahin ca. 50 erschienen Titeln hatten gerade drei Ausgaben (Nrn. 22, 28 und 31) etwas mit der DK-Serie zu tun gehabt. Während die Nummer 22 ein Abenteuer aus DORIAN HUNTERs viertem Leben als MICHELE DA MOSTO schilderte, stellten die Nummer 28 und 31 eine Fortsetzung der Jugendabenteuer COCO ZAMIS' aus der Heftserie dar (Siehe DK Nrn. 31 und 32). Da zwischen diesen Erlebnissen und dem Kennenlernen mit DORIAN HUNTER vier Jahre lagen, sahen die Autoren VLCEK und LUIF hier eine Chance noch einige neue Abenteuer mit COCO ZAMIS einzuflechten, solange die Bemühungen der Heftserie neues Leben einzuhauchen noch nicht erfolgreich waren. Ab der Nummer 52 (Februar 1979) erschien dann alle vier Wochen ein neues COCO ZAMIS-Jugendabenteuer. Die Nrn. 52, 53 und 54 waren Einzelabenteuer. Mit der Nr.55 wurde dann der legendäre MERLIN-Zyklus gestartet. Als in der Nr.58 auf der der vorletzten Seite der folgende Absatz erschien:

Liebe COCO ZAMIS-Freunde!
Durch die große Belastung unserer beiden Autoren PAUL WOLF und NEAL DAVENPORT ist es leider nicht mehr möglich, die DÄMONENKILLER-Abenteuer von COCO ZAMIS monatlich erscheinen zu lassen. Aber der vorliegenden Nummer 58 werden sie innerhalb der DÄMONENKILLER-Taschenbuch-Reihe jeden zweiten Monat ein neues Abenteuer mit COCO ZAMIS lesen können. Der nächste COCO ZAMIS-Roman ist also DÄMONENKILLER Nr. 60: COCO UND DER GUMMITOD von PAUL WOLF.

war dieses Konzept auch gescheitert. Es erschien die angekündigte Nr.60 mit dem COCO ZAMIS-Roman zwar noch, aber damit waren ihre Abenteuer vom Verlag aus in der Taschenbuchreihe beendet. Es gab zwar noch drei weitere DK-Taschbücher, aber die hatten mit der DK-Serie genausowenig zu tun, wie die meisten anderen Ausgaben.

Für die DÄMONENKILLER-Fans war das der zweite Schock, den schon wieder fehlte der Abschluß eines Zyklus. So weit ich weiß, hätte es nur noch eines weiteren Taschenbuchs bedurft und der MERLIN-Zyklus wäre abgeschlossen gewesen. Für die Einstellung der COCO ZAMIS-Abenteuer Ende 1979 gibt es zwei wichtig - von der Verlagsseite aus gesehen - Gründe; erstens hatte man im Verlag die neue Fantasy-Serie MYTHOR konzipiert und die Verkaufszahlen der DK-Taschenbücher hatten schon immer zu wünschen übrig gelassen und man gab dem neuen Konzept mit den COCO ZAMIS-Abenteuern auch keine große Chance dies zu ändern.

Ein unerwartetes Bonbon bereitete der damalige VAMPIR-HORROR-Redakteur RAINER DELFS den DK-Fans, denn als VAMPIR-HORROR-Roman Nr.359 erschien ein verkappter DK-Roman. Der Autor (DAMION DANGER) hatte lediglich die Heldennamen und einige Szenen verändert und ihm dem Verlag zum zweiten Mal angeboten, denn dieses Manuskript war eigentlich als Band 153 für die DK-Serie eingeplant. Sicherlich werden sich die Fans noch an den Roman AUFSTAND DER VAMPIRE erinnern, der als Neujahrsgabe des Verlags am 1. Januar 1980 erschien. Auf den Leserkontaktseiten der VAMPIR-HORROR-Reihe wurde in den Jahren 1980 und 1981 noch über die Möglichkeit einer DK-Neuauflage diskutiert und der Redakteur RAINER DELFS sammelte fleißig jede positive Zuschrift dafür, aber nachdem auch die VAMPIR-HORROR-Reihe im Oktober 1981 eingestellt worden war, waren für die Fans alle Hoffnungen begraben.

Am 12. April 1983 kam dann die Überraschung für viele DK-Fans, denn der Verlag hatte sich endlich entschlossen, die DÄMONENKILLER-Serie in einer Neuauflage auf den Markt zu bringen. Wie nicht anders zu erwarten war, hatte man natürlich auch ein wenig das Layout verändert.

Aus dem damaligen Titel DÄMONENKILLER - Grusel Roman - Aus dem Leben eines Exorzisten (dieser Untertitel verschönerte die Serie aber nur von Nr.18 - 66, dann ließ man ihn weg), wurde DÄMONENKILLER - Horror-Serie - Romane um Geister, Hexen und Vampire (Der Untertitel blieb dem Leser bis Nr.159 erhalten, dann ließ man ihn, genau wie den mehrzackigen Stern - zuerst Neuauflage, dann ab sofort nur noch neue Romane -, weg).DK Nr.50 Die Leserkontaktseite (LKS) übernahm ERNST VLCEK und er kam ganz schön in Bedrängnis als statt der damaligen Nr.7 AMOKLAUF, die damalige Nummer 8 DUELL DER RATTEN als Nr.7 der Neuauflage erschien (Zuerst hatte man den indizierten Roman AMOKLAUF umgeschrieben, sich dann kurzfristig entschlossen, ihn doch wegzulassen). Diese Entscheidung rief unter den Lesern einen Porteststurm hervor und die Verlagsleitung sowie die Autoren entschlossen sich zu einem Novum in der Heftromangeschichte, man wollte einen neuen Roman zu der Serie hinzuschreiben lassen. Als Autor wurde KURT LUIF alias NEAL DAVENPORT verpflichtet, nachdem man die passende Lücke im Anschluß an den ZAMIS-Zyklus gefunden hatte. ERNST VLCEK entwarf ein Expose für diesen Einschubband, der unter dem Titel DER SCHWARZE HENGST am 29.November 1983 als Nr.34 der DK-Serie erschien. Endlich war damit die alte Nummerierung wieder auf den alten Stand gebracht. Im Band Nr.50 DAS KIND DER HEXE wurde - wie schon damals in der Erstauflage - eine Umfrage gestartet, welches der beste Autor, der beste Zyklus und welche drei Romane von den bisher erschienen 50 Ausgaben den Lesern am besten gefiel. Als Preise winkten DÄMONENKILLER-Hörspielcassetten. Die Meinung der Leser der Neuauflage wich zwar in einige Punkten von der damaligen Auswertung etwas ab (Autor und Romane), aber die Zyklen wurden weiterhin gewünscht. Bis zur Nr.100 ist dann eigentlich nichts weltbewegendes zu vermelden, außer vielleicht daß die DK Nrn. 69 und 70 ein neues Titelbild erhalten hatten. (Anscheinend waren die Rechte für die alten Bilder nicht rechtzeitig zu bekommen gewesen und man hatte zwei alte VAMPIR-Titelbilder benutzt.)

Die DK-Nummer 100 der Neuauflage war ein Festgenuß für jeden DK-Fan, denn es wurde ihm ein umfangreiches Heft geboten. Wie von anderen Jubiläums-Nummern des PABEL-Verlags gewohnt, hatte man einen 16seitigen DK-READER hinzugefügt. Der Inhalt dieses Reader gab dem Leser einen kleinen Einblick hinter die Kulissen der Serie, außer einer ERNST VLCEK-Story und zwei Zeichnungen fand er den Expose-Anfang für den DK Nr.100 und einige Dateninfos im DK-Reader.

Der PABEL Verlag hatte aus seinem Fehler mit dem AMOKLAUF gelernt und dem Redakteur der DK-Serie (RAINER DELFS) den Auftrag erteilt den zweiten indizierten Roamn - Nr.104 DIE BRAUT DER BESTIE - nach dem Expose neu zu schreiben. Unter seinem Pseudonym RAYMOND HART erschien dieser zweite neue Roman am 2. April 1985. Natürlich dachten die Fans, daß auch die beiden letzten inidzierten Roman nun neu geschrieben würden, daber dem war nicht so. Die Romane wurden nur stärker überarbeitet als alle anderen Ausgaben der DK-Neuauflage und mit neuen Titel versehen (So wurde aus Nr.115 DIE TODESSCHWELLE in der DK-Neuauflage DIE HÖHLE DES CHAKRA und die NR.121 DAS ZWEITE GESICHT wurde umgetauft in DIE JAGD NACH DEM JANUSKOPF). Auch die Nr.113 der Neuauflage bekam einen neuen Titel. Scheinbar schien der Rechtsanwalt der die DK-Roman in Bezug auf jugendgefährdende Schriften durchlas, eine Abneigung gegen das Word Blut zu haben. denn aus BLUTEULE wurde die VAMPIR-EULE. Auch der DK-Roman Nr.118 gefiel ihm nicht, und so durfte ERNST VLCEK ein gutes Drittel des Romans neu schreiben.

Mit Blick auf die Verkaufszahlen entschloß sich der Verlag kurzfristig, die DK-Serie umzustellen, wodurch allerdings die Lebensgeschichte von DORIAN HUNTER und COCO ZAMIS total über den Haufen gestoßen wurde.

ERNST VLCEK wurde mit der undankbaren Aufgabe den damals in der Erstauflage zum Teil erschienenen BAPHOMET-Zyklus auf zwei Romane zusammenzukürzen. Für ihn war das keine leichte Arbeit, aber für die Fans der DK-Serie, vor allem für jene, die damals die Erstauflage gelesen und gesammelt hatten und nun endlich wissen wollten, wie der abgebrochenen Zyklus zu Ende ging, ein Riesenschock.
Hatten sie sich während der ganzen Zeit der Neuauflage auf diesen Zyklus gefreut, standen sie nun vor dem Trümmerhaufen ihrer Illusionen. Der Grund der Verlagsleitung, diese Entscheidung zu fällen, lag in den schlechten Verkaufszahlen der DK-Neuauflage begründet. Sie waren von der Erstauflage mit Traumzahlen verwöhnt worden und die Neuauflage konnte diese Zahlne nie erreichen. Mit diesem neuen Konzept wollte man neue Leser an die DK-Serie binden, aber es wurde ein Schuß nach hinten, was sich im Nachhinein als Todesstoß für die DK-Serie erwies. Von den alten Autoren blieb, das ERNST VLCEK mit den Exposes der PERRY RHODAN-Serie total ausgelastet war, nur Kurt Luif übrig. Ihm zur Seite stellte man dieAutoren der inzwischen eingestellten MYTHOR-Serie (GIESA, KNEIFEL, RITTER und HAENSEL). Die Autoren gaben sich zwar alle mehr oder minder Mühe, aber da keine Exposes mehr vorhanden waren - man wollte angeblich den Autoren mehr Freiheit geben - gabe es einen Kraut- und Rübensalat, denn außer LUIF und GIESA, schrieb jeder vor sich hin

Nun gut, es gab auch in der Erstauflage kleine Widersprüche, aber was die damaligen Expose-Autoren über Jahre hinweg aufgebaut hatten, zerstörten die neuen Autoren in wenigen Wochen.
Für die Fans brach eine neue Ära an, die sie wohl nicht so schnell vergessen werden. Die DK-Fans gaben dem Verlag Zunder, der sich gewaschen hatte. In der Zwischenzeit hatte ERNST VLCEK - wegen Arbeitsüberlastung - die LKS an KURT LUIF abgegeben. LUIF hatte die LKS schon während der Erstauflage betreut und gabe den Lesern und Kritikern vollkommen recht. In einem Rundbrief macht der seinen Co-Autoren den Vorschlag sich doch einem Kurzexposes für einen Zyklus auszudenken. Als erster lieferte W.K.GIESA seinen Vorschlag ab. Im Verlag fand dieser Zyklusvorschlag Zustimmung GIESA überarbeitete ihn noch ein wenig und dann durfte die Autoren loslegen. Den Lesern wurde dieser Zyklus ab der Nummer 164 DER TODESSARKOPHAG serviert. Als Neueinsteiger kam auch EARL WARREN alias WALTER APPEL wieder ins DK-Team zurück. Da APPEL und GIESA in der gleichen Gegend wohnten, wurden sie mit der Ausarbeitung des nächsten Zyklus betraut. Als WALTER APPEL den Vorschlag machte, mal wieder Vergangenheitsabenteur zu bringen, kam ERNST VLCEK in Bezug auf COCO ZAMIS eine hervorragende Idee und schon war WALTER APPEL mit den Vorbereitungen des nächsten Zyklus, der ab Band 174 in elf Teilen laufen sollte, beschäftigt. Wenig später lieferte er die Exposes für diesen Zyklus ab und danach trafen sich die beiden um den darauffolgenden Zyklus in groben Zügen festzulegen. GIESA wollte diesen Ende Juni 1986 in Angriff nehmen.

Leider kam es aber alles ganz anders, denn nachdem Ende Mai der Chefredakteur des PABEL-Verlags (MÜLLER-REYMANN) bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, wurde im Verlag bei einer Krisensitzung beschlossen, einige Serien, die keine schwarzen Zahlen schrieben (also Verlust machten) einzustellen. Neben vier anderen Serien war das auch der DÄMONENKILLER. Die Verkaufszahlen, die dieser Entscheidung zu Grund lagen, bezogen sich noch auf die Einzelabenteuer, denn der Entschluß fiel, als gerade der erste Roman des neuen Zyklus (DK Nr.164) im Handel war

Die letzte DK-Nummer sollte der Band 175 ICH, COCO ZAMIS von WALTER APPEL werden. Mit dem sofortigen Druckstop, der nach der Einstellungsentscheidung verkündet wurde, kam auch der gleichzeitige Schreibstop für die Autoren. Während HAENSEL (DK 176) und GIESA (178) ihre Manuskripte schon zu Ende geschrieben hatten, hatte KURT LUIF seinen Band 177 gerade erst angefangen.

Für die DK-Fans war es schon der dritte Zyklus den sie nur zum Teil kennenlernten. Irgendwie schien der DK-Serie der Nimbus anzuhängen, es nie zu einem richtigen Ende bringen zu können. Eigentlich schade, aber den Verlag interessieren an erster Stelle die Verkaufszahlen, was wohl aus ihrer Sicht richtig ist, aber meiner Meinung nach hätte man dem neuen (alten) Konzept mit Expose-Gestaltung der DK-Serie ruhig ein wenig Zeit geben können sich zu entwickeln und dann eine - ob nun positive oder negative - Entscheidung treffen können. Aber nein, man entschied sich schnell und impulsiv und die DK-Serie war gestorben. Gab es 1977 noch eine gewisse Chance für eine Neuauflage, so mußte man 1986 wohl endgültig Abschied von DORIAN HUNTER und COCO ZAMIS nehmen. Denn bisher wurden nur sehr selten Serien wieder aufgelegt, die mangels Leser eingestellt wurden.

Natürlich soll man die Hoffnung nie aufgeben, und deshalb bin ich als echter DÄMONENKILLER-Freund sehr erfreut, daß sich der EDFC e.V. entschlossen hat in seinen Publikationen die schon geschriebenen Manuskripte, die aber nie in der DK-Serie erschienen sind, zu veröffentlichen. Während man in den nächsten FANTASIA-Ausgaben (38/39; 40/41; 44/45; 49/50; 55/56; 57/58; 59/60 und 61/61) die restlichen Romane des BAPHOMET-Zyklus bringt, sind für die nächsten beiden MAGIRA-Ausgaben die DK-Manuskripte von HAENSEL und GIESA eingeplant.

Als Abschluß dieser Chronik noch ein wenig Statistik. Die zweite DK-Ausgabe hatte eine Lebensdauer von 3 Jahren und 4 Monaten bei 175 Bänden; die Erstauflage brachte es auf 3 Jahre und 10 Monate. Insgesamt gibt es 210 DÄMONENKILLER-Romane (175 Ausgaben + 19 Romane des BAPHOMET-Zyklus + 11 DK-TBs + VAMPIR-HORROR Nr.47 (DK 7) und 359 (DK 153) DK Nr.104 (2.Auflage) und die beiden erwähnten Manuskripte von HAENSEL UND GIESA. Mit dieser Zahl (210 Abenteuer) nimmt die DK-Serie derzeit (Juli 1988) Platz 4 in der ewigen Rangliste der Horror- und Gruselserien ein.

© Uwe Schnabel 07.88